Mieten liegt im Trend – gerade auch beim Wintersport

Mieten beim Wintersport

Die neusten Zahlen der GfK-Umfrage, welche die «Swisspo – Fachstelle Sportartikel Schweiz» in Auftrag gegeben hat, erfassen erstmals das gesamte Volumen des Mietgeschäfts im Wintersport. Und sie liefert Antworten auf die Frage nach den Beweggründen der Konsumentinnen und Konsumenten fürs Mieten.

Gemietet wird schon lange. Gerade im Wintersport. Seit mehr als 30 Jahren ist es möglich, Schneesportausrüstung für einen gewissen Zeitraum auszuleihen. In den letzten Jahren war jedoch ein klarer Trend zu erkennen: Der Mietanteil steigt kontinuierlich. Die neuste GfK-Umfrage, welche die «Swisspo – Fachstelle Sportartikel Schweiz» in Auftrag gegeben hat, liefert nun erstmals Zahlen für die gesamte Wintersport-Branche.

In der Saison 2021/22 wurden in der Schweiz 128 Millionen Franken fürs Mieten ausgegeben. Diese Summe basiert auf den Angaben aller Sportfachfilialisten und 640 einzelnen Sportfachgeschäften. Die Gesamtsumme ist acht Millionen Franken höher als in der davor besten Saison 2018/19, der letzten Saison vor Corona. «Das Mietangebot wird immer grösser. Die Vielfalt an Sportgeräten aber auch an Marken und Segmenten, welche gemietet werden können, vergrössert sich laufend», sagt Peter Bruggmann, Präsident von ASMAS, Sportfachhandel Schweiz.

«Mieten ist vor allem bei der Ausrüstung für Kinder sinnvoll.»

– Lucio Zallot

Mieten ist wirtschaftlich und nachhaltig

Die repräsentative GfK-Umfrage hat ergeben, dass in der Schweiz rund 40% der Wintersportlerinnen und Wintersportler Ausrüstungsgegenstände mieten. Die Gründe dafür sind vielfältig. Mehr als die Hälfte der Befragten hat angegeben, dass sie die Ausrüstung mieten, weil sie die Sportart zu wenig oft ausüben (51%). Die weiteren Argumente fürs Mieten waren der Preis (34%), die Tatsache, dass man durchs Mieten immer das neuste Material zur Verfügung hat (28%), und die Bequemlichkeit (24%). Aber auch ökologische Gründe sprechen fürs Mieten, was 19% der Befragten angegeben haben.

Bei der «Swisspo – Fachstelle Sportartikel Schweiz» begrüsst man den Trend in Richtung des Mietens. Und das gleich aus verschiedenen Gründen. «Mieten ist vor allem bei der Ausrüstung für Kinder sinnvoll. Sie wachsen schnell und benötigen daher immer wieder neues Material. Entsprechend ist mieten optimal – einerseits für die Kosten und andererseits auch aus wirtschaftlicher und nachhaltiger Sicht», sagt Lucio Zallot, Wintersportexperte bei der «Swisspo – Fachstelle Sportartikel Schweiz». Peter Bruggmann bringt einen weiteren Vorteil ins Spiel. «Wenn die Leute mehr Material mieten, besuchen sie häufiger die Shops unserer Sportfachhändler. Das fördert den persönlichen Kontakt, wodurch unsere Sportfachleute die Kundinnen und Kunden noch besser beraten und ihnen allenfalls auch die optimale Ausrüstung verkaufen können.»

Potenzial bei der Wintersport-Bekleidung

Aktuell werden grösstenteils Sportgeräte gemietet. Bei der «Swisspo – Fachstelle Sportartikel Schweiz» geht man jedoch davon aus, dass künftig ein anderer Bereich deutlich wachsen wird: das Mieten von Wintersport-Bekleidung. «Gerade für die jüngere Generation ist ‘Besitz’ weniger wichtig», sagt Lucio Zallot.

Mehr Wintersport als in den letzten Jahren

Die GfK-Umfrage hat jedoch nicht nur neue Erkenntnisse rund um das Thema Mieten im Wintersport hervorgebracht, sondern sie zeigt auch auf, dass die Schweizerinnen und Schweizer mehr Wintersport betreiben, als das 2019 und 2020 der Fall war. In jeder einzelnen Wintersportart, die in der Umfrage thematisiert wurde – von Ski, über Langlauf bis hin zu Snowboarden, Schneeschuhlaufen, Eissport und Schlitteln – war ein Plus von Personen erkennbar, die angegeben haben, diese Sportart regelmässig zu betreiben. Peter Bruggmann sieht dafür zwei Gründe. «Einerseits steigt das Fitness- und Gesundheitsbewusstsein in allen Bevölkerungsschichten seit Jahren. Und andererseits hat Corona die Menschen motiviert, Sport zu treiben. Als während des Lockdowns viele Freizeitangebote geschlossen waren, war es möglich, draussen Sport zu treiben. So haben die Schweizerinnen und Schweizer neue Sportarten entdeckt und betreiben diese jetzt erfreulicherweise weiter.»

Die Umfrage

Im Oktober 2022 wurde die repräsentative Befragung der Schweizer Bevölkerung im Alter von 16 bis 74 Jahren vom Marktforschungsinstitut GfK durchgeführt. Dabei wurden alle demografischen Begebenheiten (Geschlecht, Region, Alter etc.) berücksichtigt. Diese Umfrage wurde im Auftrag der «Swisspo – Fachstelle Sportartikel Schweiz» durchgeführt.

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