Sicherheit im Bergsport – es tut sich viel

Wir stellen einige Neuheiten und Innovationen im Bereich der Sicherheit im Bergsport vor – vom elektrischen Lawinenrucksack über die neuste Generation der Lawinen-Verschütteten-Suchgeräte bis hin zum innovativen AirMarker.

Im Sport ganz generell aber insbesondere im Bergsport ist das Thema Sicherheit omnipräsent. Wir haben im vergangenen Winter bereits über das Thema Sicherheit beim Freeriding und Skitouring berichtet und in dieser Wintersaison über die Innovation im Bereich der Skibindung, welche ebenfalls mehr Sicherheit und weniger Kreuzbandrisse verspricht. Es gibt aber natürlich noch viele andere spannende Technologien im Bereich der Sicherheit im Wintersport.

«Die richtige Ausrüstung ist entscheidend, egal ob auf Tagestouren oder mehrtägigen alpinen Unternehmungen.»

– Anja Roffler

«Der Wintersport erlebt derzeit eine Welle an innovativen Sicherheitsgeräten, die für mehr Sicherheit sorgen. Die richtige Ausrüstung ist entscheidend, egal ob auf Tagestouren oder mehrtägigen alpinen Unternehmungen. Eine gute Fachberatung und korrekte Handhabung sind dabei wichtig, um das volle Potenzial dieser neuesten Technologien auszuschöpfen, die im Notfall Leben retten können – ein unverzichtbares Element für alle, die die Berge lieben, egal ob im Sommer oder Winter», sagt Anja Roffler von Rätikon Sport. In diesem Beitrag stellen wir vier Produkte vor, die entweder mit einer neuen Technologie aufwarten oder gar ganz neu auf den Markt gekommen sind.

AVABAG Litric – der elektronische Lawinenrucksack

Die Firma Ortovox hat in einer Kooperation mit Arcteryx den AVABAG Litric, einen elektronischen Lawinenrucksack, entwickelt. Dabei handelt es sich um ein kompaktes und leichtes Airbag-System (1,1kg), das am Rucksack angebracht wird. Mit einem kräftigen, ruckartigen Ziehen am Auslösegriff wird das Gebläse aktiviert und der Airbag auf 150 Liter Volumen aufgeblasen. Der Griff sollte sofort gezogen werden, wenn man von einer Lawine erfasst wird. Das Airbag-System kann nach einer Auslösung wieder verstaut und bei Bedarf erneut ausgelöst werden. Voraussetzung dafür ist eine geladene Batterie. Die Laufzeit der Batterie beträgt bis zu 60 Stunden. Den Rucksack gibt’s in verschiedenen Ausführungen für Skitouring und Freeriding.

Diract Voice – LVS-Gerät mit Sprachnavigation

Die Firma Ortovox hat das erste Lawinen-Verschütteten-Suchgerät (LVS) mit integrierter Sprachnavigation entwickelt. Dieses kann sowohl von der Person genutzt werden, die Verschüttete sucht, als auch von den Verschütteten selbst. Während jeder Phase der Suche gibt Diract Voice klare und deutliche Sprachkommandos, was als nächstes zu tun ist. Wenn eine Person verschüttet wurde, dann analysiert Diract Voice die Lage des Geräts in der Lawine und schaltet automatisch auf die beste Sendeantenne um. Das ist die sogenannte Smart-Antenna Technologie, die im Extremfall eine doppelte Reichweite ermöglicht.

Pieps Pro IPS – LVS-Gerät mit 80m Suchstreifenbreite

Auch die Firma Pieps hat ein neues LVS-Gerät auf den Markt gebracht. Dieses funktioniert nicht via Sprachnavigation, sondern sorgt dank dem neuen Interference Protection System (IPS) dafür, dass der Einfluss von Störquellen im Sendemodus reduziert werden. Das Dual Antenna Signalprocessing ist die zweite wichtige Technologie dieses Geräts. Dadurch ist eine simultane Signalverarbeitung der X und Y Antenne möglich. Das sorgt für eine noch genauere Lokalisierung des Sendesignals und eine sehr hohe Reichweite. Zudem überzeugt das Pieps Pro IPS mit einer Suchstreifenbreite von 80m – so breit wie kein anderes LVS-Gerät.

AirMarker – einzigartiges System für die visuelle Notfallmeldung

Das AirMarker Balloon Rescue System ist nicht nur für Wintersportlerinnen und Wintersportler gedacht, sondern für alle Outdoor-Abenteurer. Egal ob in den Bergen, auf dem Bike oder im Wasser – wer in Not gerät, kann den AirMarker auslösen. Sobald er ausgelöst wurde, entfaltet sich ein oranger, leuchtender Ballon, der an einer widerstandsfähigen Hightech-Leine bis auf 45 Meter Höhe aufsteigt. Oben angekommen, leuchtet er bis zu drei Tage und macht auf die Person in einer Notlage aufmerksam. «Die Suche aus der Luft nach Menschen in Not ist sehr anspruchsvoll, weil Personen im Gelände unter Umständen äusserst schwierig zu erkennen sind. Ein AirMarker kann uns bei einem Suchflug helfen, eine Person rascher zu finden und so Leben zu retten», sagt Markus Reichenbach, Leiter Rettungsdienst und Rettungssanitäter der Schweizerischen Rettungsflugwacht Rega.