Swiss Ski Pool – so unterstützt die Skiindustrie den Spitzensport

Qualitativ hochwertiges Material zu haben, kann in vielen Sportarten entscheidend sein. So auch im Ski alpin und im Ski nordisch. Mit dem Swiss Ski Pool haben Swiss Ski und der Verband Schweizerischer Sportartikel-Lieferanten SPAF eine Organisation geschaffen, die dafür sorgt, dass sowohl die Spitze als auch der Nachwuchs mit bestem Material ausgerüstet wird. Fast 200 Athletinnen und Athleten plus deren Staff profitieren von diesem Engagement der Skiindustrie.

Die Luft an der Weltspitze ist dünn. Egal ob im Ski alpin oder im Ski nordisch; wer Erfolg haben will, muss in allen Bereichen top sein. Und dazu gehört auch das Material. Gutes Material – egal ob Skis, Skischuhe, Renndress, Helm oder Brillen – gehört zu den Grundvoraussetzungen. Entscheidend für den Erfolg ist, dass das gute Material nicht erst dann vorhanden ist, wenn man bereits an der Weltspitze angekommen ist, sondern idealerweise schon in der Anfangsphase der Karriere.

«Für Swiss Ski ist dieser Pool eminent wichtig.»

– Silvan Nideröst

Diese Erkenntnis hatte man in der Wintersport Branche schon vor vielen Jahren. Bereits 1969 hat man deshalb den Swiss Ski Pool gegründet. Mitglieder sind aktuell 47 Ausrüster und Supporter im Hard- und Software-Bereich sowie 16 Ausrüster mit Ergänzungsprodukten. Über den Swiss Ski Pool werden Ausrüstung, Bekleidung und Material für alle Swiss Ski Athletinnen und Athleten im Ski alpin und Ski nordisch ab dem C-Kader beschafft. «Für Swiss Ski ist dieser Pool eminent wichtig. Einerseits weil wir so sicherstellen können, dass nicht nur die Topcracks der Szene, sondern alle Kaderathletinnen und -athleten mit bestem Material versorgt werden. Und andererseits haben wir so einen engen Kontakt zur Industrie, was sehr wichtig ist für die Zusammenarbeit», sagt Silvan Nideröst, Geschäftsführer des Swiss Ski Pools.

Material und Gebühr

Der Swiss Ski Pool ist als einfache Gesellschaft organisiert. In der Kommission, welche den Pool leitet, sind neben Silvan Nideröst noch drei weitere Swiss Ski Mitglieder dabei und fünf Vertreterinnen und Vertreter des SPAF, des Verbands Schweizerischer Sportartikel-Lieferanten. Einer davon ist SPAF-Präsident Markus Wolf. Er erklärt das Grundprinzip des Swiss Ski Pools wie folgt: «Die Idee des Swiss Ski Pools ist ganz einfach: Wer als Ausrüster einen Spitzenathleten oder eine Spitzenathletin ausrüsten will, der muss zwingend Mitglied im Swiss Ski Pool sein und verpflichtet sich damit, auch Sportlerinnen und Sportler bis hinunter ins C-Kader auszurüsten.»

Doch für die Ausrüster ist es nicht einfach getan, in dem sie sich verpflichten, auch den C- und B-Kader Mitgliedern ihr Material zur Verfügung zu stellen. Sie müssen sich auch finanziell am Swiss Ski Pool beteiligen. Es gibt eine einmalige «Entry Fee» und danach eine Jahresgebühr. Dieses Geld fliesst Swiss Ski zu und wird genutzt für die Swiss Ski Kader. Material zur Verfügung stellen und zusätzlich auch noch in den Pool einzahlen – lohnt sich das für die Ausrüster überhaupt?

Fast 200 Athletinnen und Athleten plus Staff

Das wollten wir von Reto Furrer wissen, der unter anderem als Vertreter von Völkl, Uvex und Descente im Swiss Ski Pool dabei ist. «Ob es sich für uns unter dem Strich aus wirtschaftlicher Sicht lohnt, im Swiss Ski Pool dabei zu sein, kann ich nicht abschliessend beantworten. Aber das ist für mich ohnehin sekundär. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir als Skiindustrie eine Verpflichtung haben, den Spitzensport zu unterstützen. Denn der Spitzensport ist das Zugpferd für die gesamte Sportart. Wir als Sportindustrie haben daher ein Interesse daran, dass der Spitzensport und damit die gesamte Sportart erfolgreich sind», erklärt Reto Furrer.

108 Athletinnen und Athleten im Ski alpin und knapp 80 im Ski Nordisch, sowie der gesamte Straff werden aus dem Swiss Ski Pool ausgerüstet. Dafür gibt es zwei Mal im Jahr einen grossen Poolanlass. Einer findet im Mai statt, wo die Athletinnen und Athleten vermessen werden für den kommenden Winter, ihr Material für die Sommermonate bekommen und die Bestellungen für die kommende Wintersaison abgeben. Der zweite findet kurz vor dem Weltcup Auftakt in Sölden im Oktober statt. Dann bekommen alle Athletinnen und Athleten ihre Ausrüstung für den Winter.

30’000 Artikel pro Jahr

Einen Teil ihres Materials – vor allem Skis und Skischuhe – dürfen die Athletinnen und Athleten unabhängig von der offiziellen Verbandsausrüstung aus dem Angebot des Swiss Ski Pools auswählen. Dafür vereinbaren sie individuelle Materialtests mit den Ausrüstern und schliessen anschliessend auch eigene Verträge ab, welche die Details der Zusammenarbeit regeln. Wie wertvoll der Swiss Ski Pool für die Athletinnen und Athleten ist, untermauert eine Zahl, die Silvan Nideröst verrät: «Es sind jedes Jahr 30’000 Artikel, die wir an unsere Athletinnen und Athleten abgeben dürfen. Und das ist nur die offizielle Verbandsausrüstung – ohne individuelles Material.»