Wetter und Innovation sorgen für eine starke Wintersaison 2024/25

Noch ist die Wintersaison 2024/25 nicht ganz vorbei, aber schon jetzt lässt sich sagen, dass es eine starke Saison war. Das zeigen die neusten Umsatzzahlen aus dem Sportfachhandel, sowie die Erfahrungen von Joe Purtschert (Rigi-Sport, Küssnacht) und Wolfgang Gruber (Meini Sport & Mode, Laax)
Peter Bruggmann ist zufrieden mit dem Umsatzzahlen der Sportfachgeschäfte in der Wintersaison 2024/25. Von Oktober 2024 bis Februar 2025 ist der Umsatz um 1,4 Prozent auf über eine Milliarde gestiegen. «Das ist ein stabiler Umsatz, mit dem wir zufrieden sein dürfen. Vor allem auch deshalb, weil die Liquidation der SportX Filialen den Markt mit extrem günstigen Waren versorgt hat, was für den Sportfachhandel natürlich spürbar war», so der Präsident von ASMAS, Verband Sportfachhandel Schweiz.
«Das ist ein stabiler Umsatz, mit dem wir zufrieden sein dürfen.»
– Peter Bruggmann
Aber nicht nur die Umsatzzahlen zeigen ein positives Bild der bald endenden Wintersportsaison. Peter Bruggmann hat auch von vielen Sportfachhändlern aus unterschiedlichen Regionen der Schweiz positive Rückmeldungen erhalten. Wir haben bei zwei Sportfachhändlern genauer nachgefragt. Bei Joe Purtschert, Inhaber von Rigi-Sport in Küssnacht, – stellvertretend für die Sportfachhändler im Unterland – und bei Wolfgang Gruber, Verwaltungsratspräsident Meini Sport & Mode in Laax – stellvertretend für die Bergregionen.

Joe Purtschert, Inhaber Rigi-Sport in Küssnacht
«Wir haben bei uns in der Zentralschweiz eine sehr gute Wintersaison 2024/25 erlebt, was sicher auch mit dem frühen Wintereinbruch und dem tollen Wetter ab Mitte Dezember zusammenhing. Wir hatten unglaubliche viele schöne Wochenenden, was die Leute zur Bewegung animiert hat. Das hat sich bei uns gleich in mehreren Bereichen bemerkbar gemacht. Wir haben beispielsweise deutlich mehr Skis, Skischuhe und Schneeschuhe verkauft als noch im Vorjahr. Auch im Bereich Langlauf und Skitouren waren die Verkäufe in Ordnung.
Überraschend gut liefen in diesem Winter zudem die Wanderschuhe und das dazugehörige Material wie beispielsweise Thermojacken oder Schuhkrallen, die für einen besseren Halt benötigt werden, wenn die Wanderwege gefrieren. Wir haben in dieser Wintersaison neben dem Winterwandern aber auch noch zwei weitere Trends festgestellt. Zum einen kommen die Boa-Skischuhe sehr gut an bei unseren Kundinnen und Kunden. Es hat uns definitiv geholfen, dass wir dank dem Boa-System bei den Skischuhen eine Innovation präsentieren und auch verkaufen konnten. Und zum anderen lief unser Schuh unabhängiges Step-in-System für Snowboardbindungen sehr gut.
Auch die Entwicklung im Mietgeschäft war positiv. Wir konnten nicht nur mehr Skis, Langlaufskis und Tourenausrüstungen vermieten, sondern sogar auch leicht mehr Snowboards. Ganz generell lässt sich sagen, dass alle Artikelgruppen, welche Beratung-, Service oder Dienstleistungsorientiert sind, von unserer Kundschaft geschätzt wurden. Sie sehen den Mehrwert und nutzt den auch gerne. Bei austauschbaren Verkaufsartikeln wie beispielsweise Thermounterwäsche oder Skijacken wird die Luft dagegen dünn. Da hatten wir zum Teil grosse Rückgänge zu verzeichnen. Dennoch überwiegen die positiven Aspekte und auch die Zufriedenheit der Kunden war sehr gross. Ich bin daher überzeugt, dass der Start in die nächste Wintersaison sehr gut wird. Die Leute glauben nach zuletzt eher schwierigen Jahren wieder an den Winter.»

Wolfgang Gruber, Verwaltungsratspräsident Meini Sport & Mode in Laax
«Wir blicken auf eine sehr, sehr positive Wintersaison 2024/2025 zurück. Wir hatten sehr früh viel Schnee und hatten zudem im Februar viele schöne Wintertage, während im Flachland der Nebel dominiert hat. Das hat uns in die Karten gespielt und dafür gesorgt, dass in Laax die Bergbahnen eine sehr hohe Besucherfrequenz aufwiesen und auch die Hotels bis im März sehr gut ausgelastet waren.
Bei uns in den Sportgeschäften hat sich gezeigt, dass die Themen Bootfitting und Boa-Skischuhen sehr beliebt waren. Das Interesse an der Innovation bei den Boa-Skischuhen war bei der Kundschaft spürbar, so dass wir Boa-Skischuhe nachbestellen mussten. Dasselbe gilt für Skihandschuhe, Skibrillen und Skihelme. Diese Artikel liefen sehr gut, konnten aber teilweise nicht mehr nachbestellt werden, weil die Lager der Hersteller leer waren. Auch das zeigt, dass es eine sehr erfolgreiche Saison für uns Sportfachhändler war. Schneeschuhe liefen bei uns dagegen weniger gut, was aber auch daran liegt, dass Laax kein eigentliches Schneeschuhgebiet ist. Langlaufausrüstungen führen wir bei uns nicht im Sortiment, aber ich bin sicher, dass dieser Winter auch im Langlaufsegment ein Erfolg war.

Unser Mietgeschäft lief in diesem Winter noch einmal deutlich besser als im Vorjahr. Das hat zwei Gründe: Einerseits haben wir immer mehr Touristen aus England und aus Übersee, die in die Schweiz fliegen, um bei uns Ski zu fahren. Diese Touristen mieten ihr Material direkt bei uns, weil sie keines Skis und Skischuhe mitnehmen wollen. Und andererseits hat das gute Wetter dafür gesorgt, dass mehr Leute für einzelne Tage oder ein Wochenende in die Berge gereist sind.
Wir konnten zudem auch den Umsatz in unserem Servicebereich deutlich steigern. Das Plus ist mit 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr noch höher ausgefallen als im Mietbereich. Das hängt auch damit zusammen, dass unsere Kundschaft aufgrund des tollen Wetters in diesem Winter mehr Skitage absolvierte und daher auch mehr Service- und Reparaturdienstleistungen in Anspruch nahm.»